Dein Sommer für’s Klima im Kreis Warendorf – nachhaltig und gerecht!
Alle Updates und Anmeldung zu verschiedenen Veranstaltungen der Klimawerkstatt demnächst hier.
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Programm
(Änderungen und Ergänzungen möglich)
Mittwoch, 28. Juli, 14 Uhr: Upcycling-Werkstatt in und mit der Schuhfabrik Ahlen
Freitag, 30. Juli, 13 Uhr: Ökologisch Ackern und Gärtnern, Laakenhof Enniger (mit Radtour – Start in Ahlen, Zwischenstopp in Vorhelm. Details hierzu bitte bei Manuela Esper erfragen: 02382 914411)
Donnerstag, 05. August, 15 Uhr: Artenschutz zum selber basteln: Das Waldmobil in Sendenhorst
Samstag, 07. August, 13 Uhr: Woher kommt meine Kleidung? Hof Beerhues, Wadersloh – Liesborn
NEU: Sonntag, 29. August, ab ca. 11:30 Uhr: Abschluss-Straßenfest vor dem Willy-Brandt-Haus, Ahlen – „Euer Klima – unsere Zukunft?“
Erste Station: Upcycling-Werkstatt in der Schuhfabrik:
Dem Müll eine zweite Chance geben
Die Klimakrise gilt als eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. In der Verantwortung stehen dabei Politik und Industrie, doch auch jede und jeder Einzelne kann eine Menge bewegen. Das hat auch die Upcycling-Werkstatt für Kinder gezeigt.

Unter der Anleitung von Maike Walter und Lydia Nienaber wurde im Bürgerzentrum Schuhfabrik in Ahlen fleißig gebastelt, gemalt und gestaltet. Viele Gegenstände konnten so vor der Mülltonne bewahrt werden und haben stattdessen ein zweites Leben erhalten. Vom Schmuckständer über Traumfänger bis hin zu einer Windmühle mit integriertem Insektenhotel waren viele kreative Erzeugnisse dabei. In einer kleinen Pause habe ich die Kinder gefragt, was sie von der Politik erwarten: „In der Schule sollte mehr über das Thema Müll und Müllvermeidung gesprochen werden“, war dabei eine einstimmige Antwort, die ich gerne in meine Arbeit im Landtag mit aufnehme.
Unsere jüngste Generation wird die Folgen des Klimawandels am längsten und deutlichsten zu spüren bekommen. Umso wichtiger ist es, schon früh ein Bewusstsein für Müll und Verschwendung zu schaffen. Das konnten wir heute schon auf spielerische und kreative Weise fördern. Ich hoffe, die Kinder nehmen vom heutigen Tag nicht nur tolle Kunstwerke, sondern auch viele neue Erkenntnisse zum Umgang mit Ressourcen für ihre Zukunft mit.
Zweite Station:
Ökologisch Ackern, Gärtnern, Leben – der Laakenhof macht‘s vor!
Vor dem Hintergrund der Klimakrise entwickelt sich die ökologische und regionale Landwirtschaft immer mehr vom genussvollen Trend zu einem nachhaltigen Muss für unsere Umwelt.
Vorreiter in diesem Bereich ist der Laakenhof in Enniger. Hier wird naturfreundliche Landwirtschaft mit Begeisterung gelebt: saisonaler Feldanbau, Milchprodukte von glücklichen Kühen und Direktvermarktung im eigenen Hofladen – Umwelt und Tiere freut’s! Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten im Rahmen der Klimawerkstatt einen Blick hinter die Kulissen des Biolandhofes werfen. Zu dem Programm gehörte zudem eine Führung durch den Permakulturgarten des Vereins Anders Ackern, der sich mit auf dem Hofgelände befindet. Zwischendrin konnte sich bei einer leckeren Käseprobe gestärkt werden. In der kürzlich fertiggestellten gläsernen Käserei wird dieser aus hofeigener Milch hergestellt. Die Milch wiederum stammt von 11 Kühen, die derzeit den großzügigen Stall und die weitläufigen Wiesen bewohnen. Sie geben deutlich weniger Milch als „Hochleistungskühe“ aus der konventionellen Landwirtschaft, auch, weil Kalb und Mutter nach der Geburt nicht direkt getrennt werden.
Nicht nur im Umgang mit den Tieren, sondern auch mit Pflanzen herrscht auf dem Laakenhof die Achtsamkeit vor. Der Boden, auf dem das Gemüse angebaut wird, bekommt immer wieder Zeit, sich zu erholen und ist dadurch besonders fruchtbar – Qualität statt Quantität steht hier im Vordergrund. Begünstigt wird dies auch durch eine siebenjährige Fruchtfolge im Anbau. Auch der Permakulturgarten wächst und gedeiht im Einklang mit der Natur. Cornelia Kalkhoff vom Verein Anders Ackern erklärt: „Permanente Agrikultur bedeutet, dass die Natur den Garten beim Wachsen unterstützt – ohne Pestizide und künstliche Düngemittel. Dafür braucht die Natur Raum und Ruhe. So werden beispielsweise Insekten, auf die die Pflanzen angewiesen sind, dazu eingeladen, sich niederzulassen.“

Ich freue mich, dass der Nachmittag auf dem Laakenhof so gut angenommen wurde. Das zeigt uns, dass ein Umdenken stattfindet. Die Landwirtschaft muss den Weg zurück zu ihren Wurzeln finden, aus Gründen des Klima- und Naturschutzes und der Gerechtigkeit gegenüber den Landwirten. Direktvermaktung und Produkte aus eigener Wertschöpfung, die eine Geschichte erzählen – diese Dinge müssen wieder mehr in den Vordergrund rücken und Massenproduktionen für den billigen Export ablösen. Auf dem Laakenhof wird das wunderbar vorgelebt und bietet hoffentlich vielen Menschen Inspiration.
Natalie Wagner, Mitglied des Kreistages und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Ennigerloher Stadtrat nahm ebenfalls an den Führungen teil und ergänzte: „Regionale Landwirtschaft ist zurecht für viele Menschen zu einer echten Alternative geworden, die es zu unterstützen gilt. Der Laakenhof hat heute sicherlich einige Unterstützer dazu gewonnen.“
Dritte Station:
„Woher kommt eigentlich meine Kleidung?“ – Klimaschutz zum Anfassen beim Erlebnistag rund um Kleidung auf dem Hof Beerhues
Text und Bilder von Benedikt Brüggenthies (www.mein-wadersloh.de) – vielen Dank!

Liesborn (mw/bb). „Was ist dir wichtig, wenn du Kleidung kaufst?“ – Ein einfacher Satz, der zum Nachdenken anregt. Klimaschutz fängt Zuhause im Kleinen an. Nachhaltigkeit ist einfacher, als man denkt. Mit der „Klimawerkstatt“ tourt die SPD-Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass im Rahmen ihres Sommerprogramms derzeit durch den Kreis Warendorf. Klimaschutz zum Mitmachen und Erleben stand am Samstagnachmittag auf dem Naturhof Beerhues auf dem Programm.
Die Wolle türmte sich im kleinen Gartenzelt – umgeben von sattem Grün stand rotierten die Spinnräder der Gruppe „Faserfieber“und machten die Fragestellung „Woher kommt eigentlich meine Kleidung?“ greifbar. Lydia Wiedau, Elfriede Faust, Doris Haffert und Angelika Frankrone zeigten anhand einer Wollstraße den kompletten Herstellungsprozess eines Kleidungsstücks. Am Webstuhl konnten Besucher direkt selbst ausprobieren, wie viel Arbeit in der Herstellung steckt. Rund um nachhaltige Produktion, faire Näharbeit und Lieferketten drehte sich der erlebnisreiche Nachmittag. Als Referent war neben Annette Watermann-Krass auch der Bundestagsabgeordnete Bernhard Daldrup vor Ort und diskutierte angeregt mit den Klimawerkstattteilnehmern über das Lieferkettengesetz und die Auswirkungen auf die Textilbranche. Dabei standen die ökologischen und sozialen Aspekte im Vordergrund. Auch sonst gab es auf dem Naturhof viel zu entdecken. Am Stand der Alten Vogtei gab es kleine Stärkungen aus biologischem Anbau.