Einen gesicherten OGS-Platz für ihre Kinder – das wünschen sich die meisten Eltern. Der beschlossene Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag ist eine gute Sache, aber Kommunen und Länder müssen an einem Strang ziehen, damit er auch umgesetzt werden kann. Wie diese Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Land gestaltet werden kann wurde beim Austausch zwischen SPD und dem Mütterzentrum Beckum diskutiert. Mit dabei sind die Landtagsabgeordnete des Kreis Warendorf, Annette Watermann-Krass, die Landtagskandidaten Ralf Pomberg und Frederik Werning sowie der Vorsitzende des Stadtverbandes Beckum, Felix Markmeier-Agnesens.
Die größten Probleme bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs sind das fehlende Personal und der Mangel an Räumlichkeiten. „Auch in Beckum fehlen Fachkräfte und geeignete Räumlichkeiten, sodass wir bereits heute alles tun, um einen Aufnahmestopp beim Offenen Ganztag zu verhindern.“, erklärt Lisa Heese, Geschäftsführerin des Mütterzentrums Beckum. „Wir fragen uns daher, wie wir unter den jetzigen Umständen einen Rechtsanspruch für alle Kinder gewährleisten sollen.“, ergänzt ihre Stellvertretung Sonja Kienzle.
Das Land muss sich somit dringend Gedanken machen, wie der Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag realisiert werden kann. „Dabei reicht Geld allein nicht aus.“, betont Annette Watermann-Krass. So hat die Landesregierung bislang lediglich Stellen geschaffen, die letztendlich aber unbesetzt blieben. Das löst das Problem des Personalmangels nicht, weshalb große Probleme entstehen. Sonja Kienzle betont: „Die Pandemie hat bei vielen Kindern nicht nur beim Lernstoff, sondern auch in der sozialen Entwicklung Spuren hinterlassen. Der Bedarf an Schulsozialarbeit ist also sehr groß.“ Ralf Pomberg pflichtet ihr bei: „Der Einsatz von Schulsozialarbeitern ist heute wichtiger denn je – nicht nur um den Personalmangel anzugehen, sondern vor allen Dingen, um den Schülern zu helfen.“ Und auch Frederik Werning betont: „Wenn am 15. Mai die Ergebnisse stimmen setzen wir uns in Zukunft für eine geeignete Realisierung der kostenfreien OGS ein.“
Annette Watermann-Krass fast abschließend zusammen: „Der Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Deshalb müssen wir die personellen und infrastrukturellen Herausforderungen für die Kommunen senken, um die Umsetzung der kostenfreien OGS gewährleisten zu können. Dafür brauchen wir es einer gesetzlichen Grundlage in Form eines OGS-Gesetzes.“