Auskunft der Landesregierung zum Bedarf von Lehrpersonal an Schulen im Kreis Warendorf nicht überzeugend

Kürzlich habe ich eine kleine Anfrage genutzt, um von der Landesregierung in Erfahrung zu bringen, wie es um den Personalbedarf an Schulen im Kreis Warendorf steht. Was ich von der Antwort halte, habe ich in einer Pressemitteilung zum Ausdruck gebracht.

Der Lehrkräftemangel stellt auch für die Schulen im Kreis Warendorf eine große Herausforderung dar, welche sich durch die Corona-Pandemie nochmals verschlimmert hat. Besonders spürbar ist dies an den hiesigen Grundschulen: Die Personalausstattung unterschreitet dort bereits heute im gesamten Kreis den benötigten Stellenbedarf. Das hat eine kleine Anfrage der Abgeordneten für den Kreis Warendorf, Annette Watermann-Krass, bei der Landesregierung ergeben.
Dagegen möchte sie als Mitglied des Bildungsausschusses vorgehen: „Trotz der zunehmenden Problematik folgen den großen Versprechen der Landesregierung hinsichtlich des Lehrkräftemangels nämlich nach wie vor keine Taten.“ Als Beispiel nennt sie unter anderem, dass im aktuellen Schuljahr lediglich ein einziger Quereinsteiger im Kreis Warendorf eingestellt wurde, was der Maßnahme der Landesregierung den Seiteneinstieg zu erweitern widerspreche. In der Antwort auf diese Anfrage sieht Annette Watermann-Krass daher mehr als nur eine Handlungsempfehlung: „Eine Reaktion der Landesregierung auf diese Problematik ist längst überfällig. Der Lehrkräftemangel hat sich lange angebahnt und in der Corona-Krise sein volles Ausmaß offenbart“, kritisiert sie. „Aufgabe der Landesregierung ist es jetzt unter anderem, für eine faire Bezahlung zu sorgen, um den Beruf der Grundschullehrkräfte attraktiver zu machen, so wie wir es als SPD-Fraktion mit unserer Personaloffensive für die Schulen fordern. In der aktuellen NRW-Haushaltsplanung für 2022 ist davon jedoch nichts zu finden. Auch im Hinblick auf den vermehrten Anspruch im OGS-Bereich muss dringend Personal aufgestockt werden, nicht nur im Unterrichtsbereich, sondern auch für pädagogisch wertvolle Betreuung.“
Mit diesen Ansätzen fordert die SPD-Fraktion im NRW-Landtag die Regierung auf, aktiv zu werden. Denn die Folgen des Lehrkräftemangels seien für die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer verheerend: immer größere Klassen, immer mehr Unterrichtsausfall, immer mehr Aufgaben für immer weniger Lehrpersonal. „Die unzureichende Antwort auf unsere Anfrage verdeutlicht einmal mehr den überfälligen Handlungsbedarf der Landesregierung! Denn jedes Jahr neue Stellen vorzusehen, aber keine Lehrkräfte auf den Stellen zu haben löst den Lehrkräftemangel nicht. Stellen sind noch keine Köpfe“, appelliert Annette Watermann-Krass abschließend.