Nicht zuletzt aufgrund schwindender Perspektiven für viele Betriebe und einem erforderlichem Umdenken hinsichtlich der Klimakrise hat die Bundesregierung vor einem Jahr die Kommission für die Zukunft der Landwirtschaft einberufen. Besonders wichtig dabei: Die Kommission agiert ohne jegliche parteipolitische Gebundenheit, sondern besteht aus Wissenschaftler:innen und Bauernvertreter:innen.
Die teils ideologische Instrumentalisierung der agrarpolitischen Debatte war in den letzten Jahren leider oft hinderlich für eine konstruktive Diskussion. Der Abschlussbericht der Kommission zeigt uns jetzt, dass es auch anders geht. Er soll die Weichen für die Zukunft der Landwirtschaft und damit auch unserer gesamten Gesellschaft stellen. Denn Landwirtschaft ist mehr als nur systemrelevant. Die entworfene Zukunftsvision berücksichtigt die Bedürfnisse von Erzeuger:innen, Verbraucher:innen und von unserer Umwelt – und damit auch der kommenden Generationen. Kernaussage ist dabei, dass Landwirte mehr gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung erhalten sollten für die Aufgaben, für die sie im Gegenzug die Verantwortung übernehmen müssen: Den Erhalt der Biodiversität und das umweltschonende Produzieren mit positiver Klimawirkung. Ein derartiger Strukturwandel in der gesamten Landwirtschaft ist möglich und vor allem notwendig. Er darf jedoch nicht auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die davon abhängig sind oder es sich nicht leisten können.