Digitalisierung als Baustein für mehr Teilhabe: Im Gespräch mit dem Caritasverband und der Heinrich-Tellen-Schule

Der Austausch über die Themen Inklusion, Teilhabe und Begegnung ist für mich im Bereich Bildung unverzichtbar. Umso mehr freue ich, dass der Caritasverband im Kreis Warendorf dafür jetzt auch immer mehr auf digitale Unterstützung zurück greifen kann. Den Artikel zum aktuellen Austausch dazu gibt es hier zum Nachlesen:

Herbert Kraft, Vorstandssprecher des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf, ist zufrieden: Drei Förderanträge, die er und Monika Scholz-Fromme bei der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gestellt haben, wurden angenommen.  Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW hatte das Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ mit insgesamt 42,5 Mio. auf den Weg gebracht. Die Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass und der stellvertretende Landrat Franz-Ludwig Blömker freuen sich, dass die Caritas in diesem Rahmen insgesamt Förderungen in Höhe von knapp 87.000 € erhalten hat. Herbert Kraft berichtet: „Die Vorteile spüren wir vor allem in der mobilen Beratung. Die Möglichkeit, von unterwegs aus bereits die Berichterstattung abzuschließen, ist eine große Erleichterung und spart viel Zeit.“

Auch für den Ausbau der Digitalisierung der Schule hat der Schulträger bereits Mittel bekommen – im Rahmen der Corona-Soforthilfe und der Förderung Gute Schule. Zudem sind derzeit die Anträge für den Digitalpakt Schule des Landes NRW in Arbeit. Hier weiß Tobias Mörth, Leiter der Heinrich-Tellen-Schule, Förderschule für geistige Entwicklung, jedoch zu berichten: „Das Antragsverfahren ist leider in vielen Fällen sehr kompliziert. Frau Scholz-Fromme und ich kümmern uns in enger Zusammenarbeit um die Anträge. Anders sind die bürokratischen Hürden dabei kaum zu überwinden. Verständlich, findet auch Annette Watermann-Krass und teilt dabei die Position ihrer Fraktion mit: „Verschiedene Fördertöpfe und zeitlich begrenzte Projektförderungen bringen uns gerade im Bildungsbereich langfristig nicht weiter. Wir fordern stattdessen eine dauerhafte Finanzierung und qualifiziertes Personal. Dabei sollten die Endgeräte für die Kinder im Rahmen der Lernmittelfreiheit staatlich übernommen werden.“
Insgesamt sieht sich die Heinrich-Tellen-Schule vorerst gut aufgestellt, was die digitale Ausstattung angeht. Tobias Mörth erlebt bei seinen Schülerinnen und Schülern nicht nur im Unterricht, wie sehr die Digitalisierung das Leben für viele einfacher macht: „Messenger-Dienste erleichtern vielen, die aus unterschiedlichen Gründen sprachlich eingeschränkt sind, deutlich den Alltag.“
Digitale „Upgrades“ schaffen also viele Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf. Die Inklusion selbst können sie jedoch nicht übernehmen, da sind sich alle Beteiligten sicher. Als Leiter einer der zwei Förderschulen im Kreis Warendorf, erlebt Tobias Mörth auch, dass in der letzten Zeit es kaum noch gemeinsamen Unterricht an den Schulen gibt. Annette Watermann-Krass ergänzt: „Um von den Begegnungen und der Vielfalt für ein respektvolles Miteinander zu lernen, müssen dennoch Räume und Möglichkeiten geschaffen werden. Zum Beispiel im Rahmen von Projekten und Sportveranstaltungen.“ Franz-Ludwig Blömker kann der Abgeordneten nur beipflichten. Er sichert dem Caritasverband für seine vielfältige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen im Kreis Warendorf abschließend die fortwährende Unterstützung der SPD zu, denn: „Ob digital oder vor Ort: Inklusion geht nur gemeinsam.“