Im Gespräch mit Drensteinfurts Bürgermeister Carsten Grawunder: Verkehrspolitik darf keine Einbahnstraße sein

Das letzte Bürgermeistergespräch für dieses Jahr habe ich in Drensteinfurt mit Carsten Grawunder geführt. Ein wichtiger Fokus war dabei das Thema Mobilität. Hier gibt es den Artikel zum Nachlesen:

von links: Annette Watermann-Krass, Carsten Grawunder, Ingo Stude

„Wie komme ich komfortabel und schnell von A nach B?“ – diese Frage bestimmt den Bereich Mobilität. Als erste Antwortmöglichkeit steht noch zu oft die Straße zur Verfügung, Alternativen gibt es bisher wenige.

Das soll so nicht bleiben, finden die Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass, der Bürgermeister Carsten Grawunder und der SPD-Fraktionsvorsitzende Ingo Stude. Im Rahmen des alljährlichen Austausches zwischen kommunaler und landespolitischer Ebene, beschäftigte die Beteiligten vor allem das Thema Verkehrspolitik. „Nicht durch die Windschutzscheibe – das hat die SPD im letzten Kommunalwahlkampf immer wieder vermittelt, und dafür wollen wir uns auch weiterhin stark machen“, ist Ingo Studes klare Haltung zu dem Thema.

Auch der Bürgermeister sieht den Handlungsbedarf: „Gerade aus Sicht der Fahrradfahrer haben wir hier im näheren Umkreis viele gefährliche Brennpunkte, an denen sich nicht erst was tun darf, wenn Unfälle passiert sind.“ Mit dieser Aussage nimmt er auch den Kreis Warendorf in die Pflicht: „Wir müssen die Attraktivität für Radfahrer steigern. Ziel muss es sein, mehr Fahrräder als Autos auf den Straßen zu haben.“

Verkehrsknotenpunkte nutzen

Annette Watermann-Krass pflichtet ihm bei und legt das Augenmerk vor allem auf die kombinierte Verkehrsnutzung von Rad mit Bus oder Bahn: „Durch die Nähe zu Münster und die drei Bahnhöfe ist das Potenzial zur Nutzung von Rad und Bahn für Pendler in Drensteinfurt besonders hoch.“ Die Umsetzung will Bürgermeister Grawunder an vielen Stellen künftig noch besser voranbringen. Dabei unterstützen könne das neue Fahrradgesetz, welches der NRW Landtag bis Januar 2022 auf den Weg bringen will, berichtet die Landtagsabgeordnete: „Erstmals spielt die Radverkehrsführung dadurch beim Aus- oder Neubau von Landesstraßen keine untergeordnete Rolle mehr, sondern wird mit Kraftfahrstraßen gleichgestellt. Zudem werden auch Verknüpfungspunkte wie Radabstellanlagen an Bahnhöfen vom Ministerium so künftig besonders gefördert.“ Die Abgeordnete sieht in dem Gesetz gerade für die ländliche Region Münsterland einen großen und dringend notwendigen Fortschritt in Richtung Verkehrswende.

Auch Carsten Grawunder und Ingo Stude begrüßen diese Ankündigung aus Düsseldorf. Der Bürgermeister resümiert: „Es gibt viele Ideen und Konzepte für emissionsärmeren Verkehr, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. Dabei wollen wir als Stadt die Pendlerinnen und Pendler und ihre Interessen mit einbeziehen.“