Die Bedeutung des Verbraucherschutzes nimmt in Corona-Zeiten einen immer höheren Stellenwert ein. Darüber haben sich anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März Vertreter:innen der Verbraucherzentrale NRW und die SPD-Abgeordneten des Kreises Warendorf Annette Watermann-Krass (Landtag) und Bernhard Daldrup (Bundestag) ausgetauscht. Der landesweite Verbraucherschutz wurde vertreten durch den Vorstand Wolfgang Schuldzinski. Für die Beratungsstelle Ahlen im Kreis Warendorf schilderten Judith Spittler und Daniela Kreickmann ihre Eindrücke des letzten Jahres: „Seit wir die Corona-Hotline vor einem knappen Jahr eingerichtet haben, stand das Telefon nicht mehr still“, berichtet Kreickmann. Judith Spittler erläutert: „Durch den Lockdownbeginn mussten wir das erste mal überhaupt unsere Türen schließen. Das war eine völlig neue Situation für uns und natürlich auch für die Verbraucher.“ Schnell wurde auf die telefonische und digitale Beratung umgestellt. Diese könne die persönliche Beratung zwar nicht ersetzen, biete aber auch viele Vorteile: „Die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen und sich zu informieren, sinkt dadurch enorm.“ Besonders bemerkenswert sei die Dankbarkeit vieler Verbraucher:innen.
Durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Anstieg des Online-Handels nehmen die Betrugsfälle im Netz zu. Auch einige Reiseveranstalter versuchen nach Möglichkeit, das Geld von im Voraus bezahlten und wieder abgesagten Reisen einzubehalten. In diesen Fällen bietet die Beratungsstelle Ahlen neben der Beratung vor allem Hilfe zur Selbsthilfe – durch einen umfassenden Downloadbereich mit Musterschreiben und Textbausteinen zum Beispiel. Im Bereich der Energieberatung, die ebenso einen sehr großen Anteil der Anfragen ausmacht, hat die Verbraucherzentrale ihr Angebot zudem um Online-Seminare und Informationsveranstaltungen erweitert.
Gesunde Ernährung von der Pike auf
Neben diesem aktuellen Lagebericht stand auch das Thema „Gesunde Ernährung in Schulen“ auf der Agenda. Für Annette Watermann-Krass als SPD-Sprecherin der Enquetekommission „Gesundes Essen. Gesunde Umwelt. Gesunde Betriebe“ im Landtag ein wichtiges Anliegen. Die Verbraucherzentrale unterstützt die Landesregierung diesem Bereich bereits vor 12 Jahren mit der Vernetzungsstelle „Essen und Trinken in der Schule“. Vor einigen Jahren wurde das Projekt auf Kitas ausgeweitet. Im Austausch darüber machte Annette Watermann-Krass ihren Standpunkt deutlich: „Altersgerechte Angebote müssen Kindern gesunde Ernährung schmackhaft machen. Dafür braucht es mehr und mehr regionale Wertschöpfungsketten: Schon die Kleinsten müssen von Anfang an lernen dürfen, woher das Essen auf ihrem Teller kommt.“ Auch das sei von Beginn an gelebter Verbraucherschutz.