Annette Watermann-Krass zu Besuch in der Waldorfschule Everswinkel

Lothar Schültken-Schnock, Jürgen Günther, Annette Watermann-Krass, Janette Gülker-Neuhaus, Wilfried Bialik (v.l.n.r.)

Seit dem Jahr 2000 gibt es im Kreis Warendorf eine Waldorfschule in Everswinkel. Nicht zum ersten Mal war nun Annette Watermann-Krass zu Besuch. Die Landtagsabgeordnete suchte den Austausch mit der Schulführung und Wilfried Bialik von der Landesarbeitsgemeinschaft Waldorf NRW. Neben einem allgemeinen Austausch ging es auch um eine Änderung der für die Waldorfschulen relevanten Ersatzschulverordnung in NRW. Hierzu berichtete Watermann-Krass: „Schulministerin Yvonne Gebauer hat im letzten Schulausschuss zur möglichen Veränderung ausführlich berichtet. Wir haben die Bedenken der Waldorfschulen geteilt, wenn es in der bis jetzt bekannten Fassung bleiben sollte. Denn das hätte insbesondere Auswirkungen auf die Stellenbesetzung von Lehrerinnen und Lehrer an den Ersatzschulen“.

 

Wilfried Bialik bestätigte diesen Eindruck: „Ursprünglich wurde die Änderung der Verordnung noch von der Vorgängerregierung auf den Weg gebracht. Seit dem Regierungswechsel hat sich aber inhaltlich einiges geändert – es gibt deutliche Verschärfungen. Eine weitere Expertenanhörung soll es laut Ministerium aber nicht geben“.

 

„Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Waldorf NRW stellt die Änderungsverordnung insgesamt einen Eingriff in die Privatschulfreiheit dar, der verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt ist“, so Bialik im weiteren Gesprächsverlauf.

 

„Die Waldorfschule in Everswinkel hat sich vor fast 2 Jahrzehnten aus einer Elterninitiative gegründet, weil es eine hohe Nachfrage danach gab. Die damals schon existierende Waldorfschule in Münster war für viele nicht erreichbar und ohnehin schon relativ voll. Die geplanten Änderungen würden uns das Leben deutlich erschweren. Schon heute ist es – nicht nur für Waldorfschulen – schwierig Lehrerinnen und Lehrer zu finden“, so Jürgen Günther, der Mitglied der Schulführung ist.

 

„Rund 270 Schülerinnen und Schüler werden in 11 Klassen unterrichtet. Viele unserer Kinder verlassen die Schule in Richtung Abitur. Unser Konzept ist so aufgebaut, dass die Kinder ihre Umwelt aktiv erkunden und kennenlernen können, z.B. gibt es eine Kooperation mit dem Bürgerschützen- und Heimatverein“, ergänzte Janette Gülker-Neuhaus für die Schulführung. Insgesamt werden die Kinder bei uns gut auf die spätere Berufstätigkeit vorbereitet“, führte sie aus.

 

Watermann-Krass machte deutlich, dass es sich um eine Ministerialverordnung handele: „Wir haben jetzt im Ausschuss darum gebeten, über den weiteren Verlauf unterrichtet zu werden. Zudem haben wir dargestellt, diese Entscheidung nicht ohne die Mitwirkung der Betroffen auf den Weg zu bringen“.