Die Landtagsabgeordnete Annette Watermann- Krass traf sich im Haus Heidhorn mit der geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden der NABU- Naturschutzstation Münsterland Dr. Britta Linnemann und dem Mitarbeiter Kristian Lilje, um sich über den Erhalt der biologischen Vielfalt im Münsterland auszutauschen.
Einleitend präsentierte Kristian Lilje, die für das Jahr 2017 gewonnenen Erkenntnisse aus ihrer Studie über den Bestand des Kiebitzes im Kreis Warendorf. Nach aktuellem Kenntnisstand wäre ohne wirksame Maßnahmen der Kiebitz im Münsterland bis 2030 aller Wahrscheinlichkeit nach weitestgehend ausgestorben. Aus der Untersuchung im Kreis Warendorf geht klar hervor, dass der Hauptgrund hierfür, neben Verlusten durch landwirtschaftliche Bodenbearbeitung, eine unzureichende Nahrungsverfügbarkeit für die Küken ist. Der stetige Rückgang von Insekten ist symptomatisch für den Verlust der biologischen Vielfalt im Agrarbereich.
Durch die Anlage von unbestellten Feldvogelinseln können die Insektenvorkommen gestärkt werden. Hiervon profitieren wiederum Feldvogelarten, wie Kiebitz, Feldlerche und Rebhuhn.
Landwirte seien durchaus bereit Feldvogelinseln und Blühstreifen anzulegen, wenn sie hierfür angemessen entschädigt werden. Entscheidend für den Erfolg von Maßnahmen ist allerdings der genaue Standort. Hier könnte durch eine gute Beratung noch mehr erreicht werden, führte Frau Linnemann aus.
„Wir sind uns darin einig, dass der massive Rückgang der Artenvielfallt nicht hingenommen werden darf. Gemeinsam müssen wir mit den Landwirten und Naturschützern die Insektenvielfalt in Nordrhein- Westfalen ausbauen“, so Watermann- Krass.
Als Biologische Station betreut die NABU- Naturschutzstation Münsterland den gesamten Kreis Warendorf und die Stadt Münster. Sie liefert wichtige Erkenntnisse im Bereich Umwelt- und Naturschutz. Finanziert wird diese zu 80 Prozent vom Land. 20 Prozent tragen der Kreis Warendorf und die Stadt Münster für die Projekte in ihren Gebieten. Landtagsabgeordnete Watermann- Krass lobte abschließend die Arbeit der Naturschutzstation: „Die Biologischen Stationen leisten eine wertvolle Arbeit und spielen eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt. Auch die neue Landesregierung muss klare Stellung beziehen und die Arbeit der Biologischen Stationen flächendeckend weiterhin unterstützen.“