Respekt war vorher nicht das große Thema in der Klasse 6e des Albertus- Magnus- Gymnasiums in Beckum. Lehrerin Carina Klehr erfuhr dann aber von dem Schulwettbewerb im Rahmen der Woche des Respekts mit dem Motto ‚Hut ab‘, einer Initiative der Landesregierung NRW gegen Gewalt und Hass, die vom 14. bis 18. November stattfindet. Die Klasse meldete sich an und produzierte nicht nur ein zwölf- Minuten- langes Video, sondern hat auch richtig dazu gelernt. SPD- Landtagsabgeordnete Annette Watermann- Krass besuchte die Klasse jetzt, um sich das Video anzusehen und mit den Kindern über Respekt und Demokratie zu diskutieren.
In sieben Kleingruppen konzeptionierten und drehten die Schüler in einigen Wochen je einen Clip zu je einem Buchstaben des Wortes ‚Respekt‘. Da gab es zum Beispiel das P wie ‚Privatsphäre achten‘. Zu Anfang zeigen die Kinder immer erst, wie eine Situation nicht richtig ist. In diesem Fall lesen sie die Chatverläufe im liegen gelassenen Handy des Klassenkameraden und lachen ihn dafür aus. Die zweite Sequenz des Clips zeigt, wie ein Junge das Handy des Mitschülers findet und es ihm zurückgibt ohne darin zu lesen. Damit achtet er dessen Privatsphäre. Die sieben aneinander gereihten Clips ergeben nun „Das kleine Respekt- ABC“.
Aus der Arbeit miteinander haben die Mitschüler gelernt. „Wir waren vorher öfter mal gegenseitig respektlos“, erklärt eine Schülerin, „wir geben uns jetzt aber mehr Mühe.“ Annette Watermann- Krass machte deutlich: „Unsere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat die Woche des Respekts ja vorgeschlagen, und mit dem Wettbewerb für Schulen, genau dieses zu erreichen.“ Lehrerin Carina Klehr konnte dieses nur unterstreichen. In der Klasse wird versucht, Streitigkeiten zunächst untereinander zu klären, bevor die Lehrerin zu Hilfe kommen muss. „Das funktioniert in dieser Klasse ziemlich gut.“
Annette Watermann- Krass erklärte dann noch die Unterschiede zwischen der Arbeit der Kommune und des Landtags und beantwortete den Fragenhagel der jungen Filmproduzenten. Ob sie schon einmal auf Angela Merkel getroffen sei, ob sie für oder gegen Donald Trump gewesen sei, wann sie mit ihrem Job angefangen habe. Weiter sprach die Klasse mit der Abgeordneten noch über die Schülervertretung und Klassenräte. „Ich war früher auch schon mal Klassensprecherin, das war vielleicht eine gute Voraussetzung, um in die Politik zu gehen“, berichtete sie.